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Wirtschaftspreis Altmark 2011

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Landkreise und Sparkassen vergeben 9. Wirtschaftspreis Altmark in Stendal.

Seit dem Jahr 2003 gibt es den Wirtschaftspreis Altmark. Er wird seither abwechselnd von einem der beiden Landkreise mit Unterstützung beider altmärkischer Sparkassen ausgerichtet. Am Freitag wurde mit der Stendaler Landbäckerei im neuen Schulungszentrum der Sparkasse der neunte Preisträger gefeiert.

„Am Mittwoch war ein ganz wichtiger Tag für die A14. Es sind zwar nur lumpige sechs Kilometer, aber damit ist ein großer Schritt getan, um Fachkräfte auch hierher zu bekommen“ sagte am Freitag Kerstin Palzer. Die MDR-Moderatorin begrüßte die zahlreichen Gäste im neueröffneten Ausbildungs- und Kommunikationszentrum der Kreissparkasse Stendal zur Verleihung des 9. Wirtschaftspreises, der in diesem Jahr unter dem Motto „Für die Zukunft der altmärkischen Unternehmen: Fachkräfte gewinnen und binden“ stand.

Hausherr Dieter Burmeister, Vorstandschef der Kreissparkasse Stendal, freute sich über die Ausrichtung des diesjährigen Wirtschaftspreises, die in jedem Jahr von einem der beiden Landkreise mit Unterstützung beider altmärkischer Sparkassen vorgenommen wird. Über 200 Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßte der Vorstandschef in seinem Hause und übergab das Wort an Salzwedels Landrat Michael Ziche, der traditionsgemäß als Nichtgastgeber das Grußwort halten durfte.

„Wir sind uns alle einig, dass es die Wirtschaft einmal im Jahr verdient gewürdigt zu werden“, sagte Ziche und bedankte sich bei den Unternehmen, die auch in schwierigen Zeiten durch kluge Ideen und gute Konzepte die Arbeitsplätze in der Region halten konnten. Neben großen Ankerpunkten  wie dem Zellstoffwerk gebe es zahlreiche mittelständige Unternehmen, die sich national, aber auch international nicht zu verstecken brauchen. „Die Altmark wird vorschnell als strukturschwach bezeichnet“, bedauerte Ziche, doch das sie es nicht ist, würden unzählige Firmen mit innovativen Produkten belegen. Ein Schlüssel zum Erfolg seien jedoch auch motivierte Fachkräfte. Um genau diese in die Region zu lotsen, sei nicht nur eine Autobahn wichtig, sondern auch die eine oder andere Ausbaumaßnahme bei Landes- oder Bundesstraßen.

Zu den nach Ziches Definition beschriebenen Leuchttürmen zählt auch die Stendaler Landbäckerei. Sie ist eines von elf Unternehmen, die sich in diesem Jahr um den Wirtschaftspreis Altmark beworben haben. Doch wer in diesem Jahr das Rennen gemacht hat, blieb bis zum Ende der Veranstaltung spannend. Bevor Dr. Ulf Schmidt den diesjährigen Sieger verkündete, lief über die Bildschirme des Schulungszentrums ein Werbestreifen. Es war der Imagefilm der Stendaler Landbäckerei. Traditionelles Handwerk mit modernem Mantel, das war die Botschaft des Filmes, in dem Geschäftsführer Andreas Bosse selbst als Bäckermeister die Hand am Brotteig hatte.

Umjubelt ging Bosse mit seiner Frau Roswitha an das Rednerpult, um die Glückwünsche von Schmidt entgegenzunehmen. Der ehemalige Regionalmanager war einer der Mitbegründer des Wirtschaftspreises und konnte nach dem 3. Preis im Jahr 2005 den mit 6000 Euro dotierten Wirtschaftspreis überreichen.

„Der Erfolg unserer Firma besteht darin, dass wir aus einem Konsumladen ein Familienunternehmen gemacht haben. Wir sehen uns in der Verantwortung und es ist für uns eine Herzensaufgabe, dieses Unternehmen weiterzuentwickeln“, sagte Andreas Bosse. Derzeit betreibt das Unternehmen 130 Filialen in fünf Bundesländern und beschäftigt über 800 Mitarbeiter. „Das ist ein wunderbares Beispiel, dass Unternehmen etwas unternehmen!, beglückwünschte Dr. Ulf Schmidt die Unternehmerfamilie Bosse zu dieser Auszeichnung.

Noch etwas kleinere Brötchen backt Michael Engling aus Salzwedel. Im Juli 2010 hat er das Unternehmen „Michelino – Kleines Wohnen“ gegründet. Für seine individuellen Möbel- und Wohnlösungen wurde er im Juli diesen Jahres mit dem Titel Unternehmen des Monats ausgezeichnet und ist seit Freitag sogar Existenzgründer des Jahres. Thomas Baniske, Geschäftsführer des BIC Altmark in Stendal, lobte in seiner Laudatio das innovative Geschäftskonzept. Einer seiner Schwerpunkte sind dabei Möbel für den Nachwuchs. „Kindermöbel gibt es wie Sand am Meer, aber ich gebe ihnen meist eine weitere Funktion und baue Stauräume oder auch einen anderen Nutzen mit ein“, sagt der Holzfachmann. Total überrascht und stolz nahm er am Freitag den Existenzgründerpreis entgegen und hatte sich damit gegen neun Mitbewerber durchgesetzt.

Zu den Gratulanten der beiden Preisträger gehörte auch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Brigitta Wolff. „ Die Altmark hat zu Unrecht die Reputation, strukturschwach zu sein“, sagte sie und führte die Preisträger als nur zwei gute Beispiele dafür an. Zudem würden dies auch Zahlen belegen. Immerhin erwirtschafteten die Arbeitnehmer der Altmark, das sind fünf Prozent des Landes, etwa 4,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. „Hier wird kräftig Wertschöpfung betrieben“, betonte die Ministerin.

Doch nicht nur Wirtschaftsthemen, sondern auch Unterhaltung gehörte zum diesjährigen Preis und wurde mit der aufstrebenden Popgruppe Lysander sowie dem Focusherausgeber Helmut Markwort und seinem Vortrag über die Macht der Medien über alle Maßen erfüllt. Der 10. Wirtschaftspreis wird dann im nächsten Jahr wieder vom Altmarkkreis Salzwedel ausgelobt.

aus der Volksstimme vom 5. Dezember 2011

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